Der Kreisvorstand der Jungsozialisten in Emmendingen ist nicht mehr bereit die Entrechtung der ArbeitnehmerInnen stillschweigend hin zu nehmen. Tagtäglich häufen sich die Meldungen wie in Unternehmen das Grundgesetz, die Arbeitnehmerrechte, der Gesundheitsschutz oder der Datenschutz außer Kraft gesetzt werden. Das Ganze hat Methode und zwar eine höchst kriminelle. Es geht einzig und allein darum den Profit des Unternehmens zu erhöhen und das auf Kosten seiner Angestellten. Ein Unternehmen geht dabei besonders dreist vor: Schlecker umgeht bewusst den Schutz von Arbeitnehmerrechten durch die Gründung einer Schlecker XL GmbH. Im Gegensatz zu den „alten“ Schlecker-Märkten gelten dort keine Tarifverträge und die „alten“ Schlecker-Betriebsräte sind für die neuen Schlecker XL-Filialen nicht zuständig.
Mitarbeiter, die nicht bereit sind in die Schlecker XL zu wechseln, werden an andere Standorte versetzt, oder gleich gekündigt mit der Maßgabe sich bei Schlecker XL zu bewerben. Dort erhalten sie in der Regel nur befristete Verträge und einen Brutto-Stundenlohn von 6,61 bis 7,35 Euro, statt vorher 12,50 Euro. So werden Mitarbeiter zu Leiharbeitern.
Schlecker saniert sich nicht nur auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern auf dem Rücken der gesamten Gesellschaft. Viele Angestellte müssen nun mit Hartz IV aufstocken. Die Zukunft einer Schlecker-Verkäuferin sieht so aus, dass sie geringfügig beschäftigt sein wird, dass sie ein Teilzeitbeschäftigungsverhältnis haben wird oder dass sie zur Arbeitsagentur gehen muss, um aufzustocken, damit sie überhaupt ihre Existenz sichern kann. Die Mitarbeiter sind dadurch nicht in der Lage, eine Alterssicherung aufzubauen. Für ihre Rente sieht es dann ganz düster aus.
Da durch diese Maßnahmen Schlecker massive Personalkosten einsparen wird, wird ein Preiskampf bei den Drogerieketten absehbar sein. Andere könnten mit ähnlichen Maßnahmen nachziehen, die Lohnspirale nach unten hat begonnen.
Anscheinend scheint es für dieses Unternehmen nicht möglich zu sein, mit anständigen Methoden, gute Geschäfte zu machen. Das wirklich beschämende ist, dass Schlecker bisher kaum Einsicht gezeigt hat und sich die Geschäftspraxis, selbst durch den entstandenen gesellschaftlichen Druck, kein bisschen geändert hat. Grund genug für die Jusos zum Boykott von Schlecker aufzurufen.